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Es ist soweit. DO IT on tour!
Wir sind heute gegen 12 Uhr am Donautopf in Donaueschingen gestartet. Durch die lange Hitzewelle erlaubt der Wasserstand den Einsatz des Kajaks erst ab Riedlingen.
Die Strecke von der Donauquelle bis nach Riedlingen radeln wir in zwei Tagesetappen. Am Montag um 8 Uhr wird das Kajak dort zu Wasser gelassen.
Wir konnten wie geplant heute morgen unser Kajak namens „Alb Gold Spätzle“ ins Wasser einsetzen und die erste Tagesetappe meistern. Der niedrige Wasserstand führt dazu, dass wir immer wieder neben unserem Boot hergehen müssen, anstelle zu paddeln.
Tagesbilanz: 48 km, 8 Stauwehre in knapp 11 Stunden. Die Sonne brennt und der Bizeps auch. Erschöpft aber glücklich erreichen wir Dillingen.
Die Donau hat mittlerweile an Breite und Tiefe gewonnen. Durch die vielen Staustufen ist vom Fluss noch nicht viel zu spüren. Deshalb sind wir zwischen 10 und 12 Stunden auf dem Wasser, um unsere Tagesetappen zu erreichen.
Donaudurchbruch, Main-Donau-Kanal, Regensburg - nun ist aus der Donau eine Wasserverkehrsstraße geworden. Frachter und Motorboote anstelle von Enten und Fröschen gehören ab sofort zum Alltag. Starker Gegenwind erschwerte unsere letzte Etappe erheblich. Durchhalten ist die Devise - für die Rainbowkinder.
Passau ist erreicht. Damit neigt sich der deutsche Teil unseres langen Abenteuers dem Ende entgegen. Morgen heißt es auf wiedersehen Deutschland - Servus Österreich. Die 500 km Marke liegt schon hinter uns und langsam gewöhnen wir uns auch an die Belastung.
Das gastfreundliche Österreich. Kaum sind wir einen Tag in unserem Nachbarland unterwegs, werden wir vom Ufer aus zu einem zweiten Mittagessen eingeladen. Danke für die schöne Überraschung
Unser Alltag:
Um 5 Uhr aufstehen, anschließend frühstücken, Zelt abbauen, Boot richten usw. bis 7 Uhr. Ab da wird gepaddelt bis abends 18-20 Uhr, je nachdem wie wir einen Platz fürs Zelt finden. Anschließend
kochen, essen, Zelt wieder aufbauen, waschen, Sachen herrichten und um 22 Uhr erschöpft einschlafen. Mittagspause machen wir je nach Tagesetappe ca. 30 min. Schleusen umtragen wir im Schnitt 3
Stück am Tag.
Jetzt weht ein anderer Wind.
Verständigungstechnisch, weil wir nun den deutschen Sprachraum mit unserer Einreise in die Slowakei verlassen haben aber auch, weil wir nun regelmäßig den kräftigen Ostwind zu spüren bekommen. Er
wird unseren Weg ins Schwarze Meer vermutlich über weite Strecken begleiten und ist an manchen Tagen ein erbitterter Gegner.
Dass an diesem Tag drei heftige Gewitter auf uns warten würden war morgens beim Start in Bratislava noch nicht zu erahnen. Nachmittags ging es dann los. Schwarze Wolken, Regen, Blitz und Donner. Jede Gewitterfront bedeutet für uns ab ans Ufer, raus aus dem Wasser und unterstehen bis das Gewitter über uns hinweg gezogen ist. Nach so viel warten und paddeln im Regen, freut man sich sehr über einen trockenen u. warmen Schlafsack im Zelt.
Nein, Martin ist nicht zum Märchenonkel geworden - auch wenn es so aussieht. Er liest in unserem Donaubuch, was den Verlauf und die Besonderheiten des Flusses im Detail auflistet. Eine super Vorbereitung für die nächste Etappe also. Morgen erreichen wir Budapest und haben hoffentlich wieder trockenen Boden unter den Füßen!
Donau - könnte auch Karibik sein!
Vom Wasser aus hat man oft eine andere Perspektive auf die Umgebung als von Land. Auf dem Bild sieht man aus erster Reihe das Parlament in Budapest. Ein beeindruckender Anblick.
Здраво Serbia! Nach Grenzformalitätrn in Ungarn bei
der Ausreise und der Anmeldung in Serbien was wieder Behördenkontakt und Formalitäten mit sich brachte können wir nicht nur ein hoch auf das Schengener Abkommen singen sondern auch eines auf die
Freundlichkeit, mit der wir hier empfangen werden. Angler, Bootsfahrer, Spaziergänger winken uns zu und als gestern Abend Unwetter aufzogen erweiterten Diana und
Sascha ihre Essens- und Schnapseinladung kurzerhand um einen trockenen Schlafplatz im Zelt eines Freundes. Einfach Weltklasse!
Über all der Gastfreundschaft fast vergessen: wir haben Halbzeit! 1400 gepaddelt Kilometer liegen nun schon hinter uns. Mit Vorfreude und Spannung sehen wir nun den bevorstehenden 1400km bis ins
Schwarze Meer entgegen!
Flaschenpost gefunden!
Unverhofft beim Anlanden für die Mittagspause entdeckten wir eine Flaschenpost. Neugierig aufgemacht mussten wir feststellen, dass wir außer dem Datum (Januar 2018) nichts vom Inhalt verstehen
können. So haben wir nur ein Foto vom Text gemacht und einen "Dolmetschauftrag" versendet und sie dann wieder der Donau übergeben.
Das eiserne Tor!
Einer der landschaftlich schönsten Abschnitte der Donau. Der Fluss schrumpft von mehreren Kilometer Breite auf wenige 100 Meter zusammen und windet sich durch hohe und mächtige Felsen.
Starke Winde pfeifen durch die Schneisen und werfen hohe Wellen auf.
Schon seit längerem beobachten wir, dass zunehmend Müll - vor allem in Form von Plastik die Donau und ihre Strände verschmutzt. Hier ein besonders eindrückliches Beispiel.
Endlich sind wir im dreistelligen Kilometerbereich! Lange haben wir uns auf dieses Etappenziel gefreut. Die fallenden Hunderterstellen werden nun wie ein Countdown für das Erreichen des
Donaudeltas sein.
Hoffentlich macht das Wetter mit und wir werden größtenteils von Gegenwind verschont, denn dieser bremst uns mal locker um die Hälfte aus und kostet dazu noch ordentlich Kraft. Gesundheitlich
geht’s uns bis auf Belastungserscheinungen gut.
Wir sind kurz vor der bulgarischen Grenze und blicken auf eine schöne, von Gastfreundschaft und freundlichen Menschen geprägte Zeit in Serbien zurück. Es tut einfach nur gut an harten und anstrengenden Tagen auf so liebe Menschen zu treffen. Auch landschaftlich war es über weite Strecken ein wunderbares Land. Wir sagen Danke Serbien und freuen uns auf den nächsten Abschnitt des Abenteuers. Heute Abend grüßen wir aus einer höchst einfachen und selbst gebauten Unterstandshütte, die uns als Nachtstätte angeboten wurde.
Mit dem Erreichen von Bulgarien sind wir im reinsten Campingparadies. Der Ausstieg aus dem Wasser ist flach und von Sandstrand bis trockener Waldboden finden wir hier alles was wir für einen super Zeltplatz brauchen. Welch ein Luxus! Allerdings muss man sich genau anschauen wo man sein Camp aufschlägt. In Bulgarien finden die Angler selbst auf dem holprigsten Weg durch Wald und Sandstrand per Auto zu ihrem Angelplatz an der Donau. Wenn es im Gebüsch knackt als würde sich grade ein Grizzlybär seinen Weg durchs Gehölz suchen ist es meist ein Angler im Auto. Zum Abendritual gehört nun auch das Schakalgeheul.
Alle Vöglein sind schon weg....oder zumindest fast alle. In diesem Fall war die Donau Sammelplatz und Startbahn für unzählige Möwen, die sich auch durch unser mittendurchpaddeln nicht haben beirren lassen. Zum Glück hat keine einen Treffer auf unserem ALB Gold Spätzle gelandet.
Unermüdlich geht es weiter Richtung Donau Delta! Doch zuerst einmal freuen wir uns auf unser vorletztes großes Etappenziel „Russe“. Dort werden wir uns nochmal intensiv um den noch anstehenden Rücktransport des Kajaks kümmern.
Endlich in Russe! Noch 500 Kilometer und ein Pausentag (letzte vor 3 Wochen) liegen vor uns. Doch wo lagern wir das Kajak? Tatsächlich dürfen wir es im Grand Hotel Russe in erster Reihe an der Donau lagern - Stellplatz de Luxe in der Tiefgarage. Es ist immer wieder fantastisch auf hilfsbereite, offene Menschen (oder in diesem Fall Portiers) zu treffen!
Letzter Grenzübergang!
Heute standen nochmals Zollformalitäten an. Auschecken in Bulgarien und einchecken in Rumänien. Oft dauern diese Prozesse länger und die Schwierigkeit besteht darin, erst mal die richtige
Polizeistation zu finden. Im Superschlamm angelegt und bis zu den Knien voll Matsch auf die bulgarische Zollstation geklettert um dann fast zwei Stunden auf das Vorbeikommen der Grenzbeamten zu
warten. Auf der trockenliegenden völlig schiefen Zollstation saßen wir also und bekamen Kaffee von dem Diensthabenden Polizisten, der am Ende sogar noch mit uns zum Einkaufen in den Supermarkt
fuhr und so die Wartezeit perfekt überbrückte.
Rumänien hat uns mit sommerlichen Temperaturen, sehr weitläufiger Landschaft und gastfreundlichen Menschen willkommen geheißen. Schafe, Ziegen, Kühe und der ein oder andere Pferdekarren bis obenhin mit Holz vollgepackt begegnen uns hier entlang der Donau. Wir genießen die Stille und Weite hier auf dem Wasser sehr. Gleichzeitig sind wir im letzten Land unserer Tour angekommen und der Endspurt ist angebrochen.
Auf der letzten großen Etappe werden wir nochmals ordentlich gefordert. Der durch Europa fegende Sturm ist auch bei uns als Gegenwind angekommen. Um den unüberwindbaren Böen etwas aus dem Weg zu gehen haben wir die Tagesetappen mehr und mehr in die windstillere Nacht verlegt. Bei den Böen unter Tags ziehen wir das Kajak zum Teil durchs Wasser watend am Ufer entlang. Bis zum Ziel sind es nun noch ca. 160 km. Voraussichtliche Ankunft wird Freitagabend oder Samstagmittag sein. Wird sind heiß auf den Endspurt!
Es ist vollbracht. Nach über 2800 km und 56 Tagen haben wir unser Ziel erreicht. Gegen 17:30 Uhr Ortszeit haben wir die Mündung ins Meer passiert. Damit haben wir die Donau von der Quelle bis zur
Mündung zu Gunsten der Errichtung des Rainbow Children Centers - einem Zentrum speziell für körperlich behinderte Kinder in Kenia gemeistert.